Muss man wirklich gar nichts können, um bei Sacred Harp Bremen mitzusingen?

Äh, ahem, doch.

Hier erstmal, was man nicht können muss:

Singen. Das lernt man im Lauf der Zeit, einfach indem man versucht, mitzubrummen, was schon geht. Wir haben inzwischen einen guten, soliden Sacred Harp Sound, ein paar unsichere Stimmen dazwischen fallen gar nicht auf. Außerdem müssen wir ja niemandem etwas beweisen. Wir treten nicht auf, niemand zahlt dafür, von uns professionellen Chorgesang zu hören.

Noten lesen. Das zu lernen braucht einfach Zeit. Die Shapes machen es leichter, aber trotzdem kann man das nicht von einem Tag auf den anderen.

Wedeln.” Wenn man sich heftig anstrengen muss, um wenigstens ein paar Töne mitsingen zu können, kann man das Wedeln getrost vergessen. Niemand muss sich in die Mitte stellen und “leaden”, und niemand muss den Takt mitwedeln. Irgendwann, wenn das Singen keinen Stress mehr macht, die Shapes von alleine die Töne angeben, kann man sich dann auch mit dem Durchwinken der Lieder befassen.

Und jetzt zu dem, was man können sollte: Aushalten, dass man beim Singen noch nicht viel kann!

Wer vorher noch nie in einem Chor gesungen oder wenigstens ein Instrument nach Noten gespielt hat, muss wirklich sehr, sehr viel lernen, bis das vom Blatt singen klappt. So jemandem geht es wie mir, wenn ich mich mit Physik beschäftige, die mich sehr interessiert, von der ich aber so gut wie nichts gelernt habe auf meiner be*§@%&*enen Schule. Ich muss damit klarkommen, dass ich über Physik ganz wenig weiß und dass es lange dauert und mir schwerfällt, neues dazu zu lernen. Aber weil das so interessant ist und mich so anmacht, halte ich das aus und lerne weiter, in dem Tempo, das ich halt schaffe. So ungefähr geht das.

Also, Newbies, lasst euch nicht entmutigen. Wenn die Musik euch anmacht, wenn das Singen an sich euch anmacht, bleibt dabei! Aber kommt erstmal rein – Einstieg hier.